Wie kommt es zu Gebißfehlern?
Das Pferd ist als Steppentier aus der Evolution hervorgegangen und dementsprechend ist auch der Kauapparat ausgerichtet. Er ist darauf spezialisiert ca. 16 Stunden am Tag meist hartes Steppengras zu kauen. Man kann sich vorstellen, dass selbst bei einer fast optimalen Haltung mit viel Rauhfutter diesem Anspruch nicht entsprochen werden kann und schon gar nicht bei Boxenhaltung mit viel schon vorgequetschtem Kraftfutter. Da wir bei unserer Haltung der Pferde nicht den optimalen Zustand herstellen können, kommt es durch den unzureichenden Abrieb fast bei jedem Pferd im Laufe der Zeit zu Haken und Kanten der Backenzähne und zu ungenutzten Schneidezähnen fast ohne Abrieb.
Was fällt an einem Pferd auf, dessen Zähne dringend nachgesehen/behandelt werden sollten?
Natürlich müssen nicht die Zähne oder nicht allein die Zähne an den folgenden Symptomen schuld sein, aber in den meisten Fällen besteht zumindest eine Beteiligung nicht hinreichend gepflegter/ behandelter Zähne. Gebißfehler kommen bei nahezu allen Pferderassen vor.
Wenn Sie Folgendes bemerken, sollten Sie eine Zahnbehandlung/-kontrolle durchführen lassen:
- Abmagerung, stumpfes Fell, schlechte Bemuskelung
- Appetitlosigkeit, Futterpartikel im Kot, grobfaseriger Kot
- Diarrhoe, Kotwasser, rezidivierende Koliken oder Schlundverstopfung
- Probleme bei der Futteraufnahme z.B.vorsichtiges, unvollständiges Kauen, Fallenlassen von Futter, “ Heurollen „, plötzliche Fresspausen, vermehrtes Speicheln, Futter wird erst im Wasser eingeweicht
- Blutungen im Maul, vermehrter Maulgeruch, einseitiger, stinkender Nasenausfluss, Schwellungen im Kopfbereich
- Steigen, Zungenstrecken
- Verwerfen im Genick, fehlende Anlehnung, fehlendes Kauen auf dem Gebiß, Probleme beim Stellen und Parieren
- Zähneknirschen, Headshaking, Verpannungen der Kiefer- oder Rückenmuskulatur, Blockaden der Wirbelgelenke, Zügellahmheit
Selbst wenn Ihr Pferd nicht derartige Symptome zeigt, so wird es ihm nach einer professionellen Zahnbehandlung besser gehen, es wird sich wohler fühlen, die Kiefergelenke sind lockerer, es fühlt nicht mehr den kleinsten Widerstand im Maul, das aufgenommene Futter wird effektiver zerkleinert und in den hinteren Bereich der Maulhöhle transportiert, kurz Sie werden Ihr Pferd kaum noch wiedererkennen.