Vorgehensweise

Vorab verschaffe ich mir einen Überblick über den Gesundheitszustand Ihres Pferdes und erfrage eventuell durchgeführte Vorbehandlungen, durchgemachte Krankheiten etc.

Anschließend erfolgt eine diagnostische Untersuchung der Kopfregion und der Maulhöhle möglichst ohne Sedation und Hilfsmittel wie Maulgatter u.ä. und wir beraten gemeinsam, was zu tun ist.

 

Nach erfolgter Sedation und kurzer Pause wird das Pferd fixiert und die Korrektur beginnt, die Dauer ist sehr vom Umfang der Behandlung abhängig.

Zur Fixation des Kopfes benutze ich ein sogenanntes Dentalhalfter (siehe Foto), welches in ausreichender Höhe über der Kopfposition des Pferdes angebracht wird.

Beispiel für Aufhängemöglichkeit

„Routinebehandlungen“ dauern in der Regel 45 Minuten, bei komplizierteren Fällen können schon mal 2 – 3 Stunden nötig sein. Meiner Meinung nach sollten Zahnbehandlungen immer unter Sedation durchgeführt werden, es ist für Pferd, Besitzer und Behandler stressfreier. Da es fast immer nötig ist, kleinste Korrekturen vor allem an den schwer erreichbaren  hinteren Backenzähnen vorzunehmen, ist eine gute Sedierung unumgänglich. Notwendige längerdauernde Behandlungen können zügig und ohne Unterbrechungen durchgeführt werden, Vibrationen durch rotierende Werkzeuge werden weniger intensiv wahrgenommen, kurz, die gesamte „Prozedur“ verläuft angenehmer.

      

 

Auf mitgebrachten Folien werde ich Ihnen erläutern, was genau bei Ihrem Pferd zu korrigieren ist, um die normale Okklusion (Gebißstellung) herzustellen. Fast immer sind scharfe Kanten und Haken an den Backenzähnen  zu glätten, Schneidezähne zu kürzen oder deren Winkelung zu ändern. Bei älteren Pferden findet man oftmals regelrechte Wellen auf den Backenzahnreihen, die zu erheblichen Störungen der Vor- und Rückwärtsbewegung des Kiefergelenkes bis hin zur völligen Blockade führen. Außerdem verändern die unterschiedlichen Zahnhöhen die Druckverhältnisse auf einzelne Zähne erheblich, so dass es zu Diastasenbildung kommen kann, das sind Lücken zwischen den sonst fest geschlossenen Zahnreihen, in die sich Futterreste verkeilen, was zur Fäulnis und infolgedessen zur Zahnfleischentzündungen führt. Ergebnis ist häufig ein entzündeter Zahn, der schließlich aufwendig extrahiert werden muß. Deshalb sind gleichmäßige Druckverteilung aller Backen- und Schneidezahnreihen aufeinander Voraussetzung für gesunde Zähne.

 

Das Gebiss sollte ausgewogen sein und alle Malbewegungen zulassen, so dass das Kiefergelenk nicht blockiert wird.  Größere Fehlstellungen sollten in mehreren Schritten korrigiert werden, damit das Pferd nicht durch eine völlig neue Gebissstellung das Fressen einstellt. In selteneren Fällen ist es auch nötig vor allem bei älteren Pferden, einen Zahn oder dessen Reste zu extrahieren oder umfangreichere tierärztliche Maßnahmen durchzuführen, die ich dann meistens sofort und innerhalb der Sedation vornehme.

Beispiele für Auffälligkeiten:

Treppenbiss mit „Meißelzähnen“

Unterbiss

Verletzung durch scharfkantige Schmelzfalten